Vorsicht bei der Nutzung von tragbaren Leitern!

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Vorsicht bei der Nutzung von Leitern - Symbolbild

Laut SUVA passieren in der Schweiz jährlich rund 6000 Arbeitsunfälle durch mobile Leitern, wobei 100 Personen invalid werden oder gar sterben. Dies sind auf Grund der vermeintlich einfachen Handhabung von tragbaren Leitern, erstaunlich viele Unfälle, die sich durch eine sorgfältige Prävention einfach hätten vermeiden lassen können.

Der erste Schritt hierbei ist es, genau abzuwägen, ob der Einsatz einer solchen Leiter tatsächlich notwendig ist, oder ob auf ein alternatives Arbeitsmittel wie ien Rollgerüst, eine Hubarbeitsbühne oder eine Podestleiter ausgewichen werden kann.

Welche Arten von tragbaren Leitern gibt es?


  • Anstellleitern (Anlegeleitern)
  • Stufenstehleitern

Anstellleitern sollten grundsätzlich nur als Zugang zu einem Arbeitsplatz dienen. Auf ihnen sollte wenn möglich niemals direkt gearbeitet werden. Im Gegensatz hierzu dienen Bockleitern nie als Zugangsmittel zu einem Arbeitsplatz, sondern ausschliesslich als Arbeitsstelle.

Welche Vorsichtsmassnahmen sollten Sie berücksichtigen?


Auf tragbaren Leitern dürfen…

  • nur leichte Arbeiten wie Nägel einschlagen oder kleinere Löcher bohren vorgenommen werden
  • keine grösseren Horizontalkräfte erzeugt werden (Kippgefahr!)
  • keine flächendeckenden Arbeiten in einer Absturzhöhe von über 3 m (z.B. eine Fassade verputzen) vorgenommen werden

Dies Vorsichtsmassnahmen sollten nur in dringenden Notfällen missachtet werden. Hierbei ist unbedingt eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) zu tragen.

Des Weiteren muss vor Gebrauch einer Leiter gecheckt werden, ob

  • der Untergrund die Anstell- oder Bockleiter trägt (Punktlasten der Holme muss aufgenommen werden können)
  • keine Gefahr von herabfallenden Gegenständen besteht
  • eine Notwendigkeit für Hinweisschilder oder Absperrungen besteht (z.B. bei Arbeiten in einem Verkehrsbereich)
  • Umwelt- und Umgebungseinflüsse die Arbeit auf der Leiter erlauben

Befolgen Sie ausserdem folgende Sicherheitsmassnahmen


Vorsicht mit Leitern - Piktogramme Sicherheitsmassnahmen

Vorsicht mit Leitern - Call to Action Button Piktogramm herunterladen

Welche Normen müssen erfüllt sein?


Ab dem 01.01.2018 gilt eine neue Norm für mobile Leitern, welche die Sicherheit im Gebrauch erhöhen soll: die DIN EN 131. Sie tritt für professionell verwendete Leitern, welche als Anlegeleitern verwendet werden können und eine Länge von mehr als 3 m haben, in Kraft.

Generell umfasst diese Norm vier Teile, in denen es um Benennungen, Bauarten, Funktionsmasse, Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung sowie Sicherheitshinweise und Benutzerinformationen von mobilen Leitern geht. Altbestände dieser Leitern sollten deshalb einer Gefährdungsbeurteilung unterzogen werden, um mögliche Risiken und Gefahren auf Grund von unsicheren Arbeitsmaterialien bestmöglich auszuschliessen.

Gleichzeitig dürfen bei Schiebeleitern, die eingefahren länger als 3 m sind, die Leiternteile nicht mehr separat genutzt werden. Bei Mehrzweckleitern die eingefahren länger als 3 m sind, darf die Oberleiter nicht separat benutzt werden.

Welche tragbaren Leitern gibt es?


AnstellleiterAnstellleiter oder Anlegeleiter

Anlegeleitern sind einteilige Leitern mit Sprossen oder Stufen und werden – wie der Name schon verrät – um Gebrauch an ein Objekt angestellt. Neben den gängigen Anlegeleitern, gibt es sie auch in der Ausführung einer Shciebeleiter, Rolleiter oder Seilzugleiter. Je nach Berufsfeld werden zudem auch Steckleitern, Etagenleitern oder Tourenleitern gebraucht. Für alle Anstellleitern gilt ein erhöhtes Risiko umzufallen oder den Halt zu verlieren.Es ist deshalb unterlässlich, beim Arbeiten auf einer dieser Leitern die eigene PSA zu tragen, um im Notfall schlimmere Verletzungen zu vermeiden.

StufenstehleiterStufenstehleiter

Sie haben meist eine Plattform und werden für frontale Arbeiten eingesetzt. Zu beachten gilt es hierbei vor allem, dass die Leiterschenkel druckfest miteinander verbunden sind, um ein Zusammenklappen zu verhindern. Neben den Standard Stufenstehleitern gibe es auch Saal- oder Montaegleitern für Arbeiten in grösseren Höhen und verstellbaren Sprossenleitern für Arbeiten in Arbeitsumfeldern mit wechselnden Arbeitshöhen. So kann die Leiter optimal an die gegebene Arbeitshöhe angepasst werden.

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Fazit

Die grösste Sorgfalt beim Arbeiten mit einer mobilen Leiter erzielt nur dann Erfolg, wenn das für die auszuübende Arbeit passende Arbeitsgerät ausgewählt wurde. Die Leiter sollte in einem technisch und gebrauchsfähig einwandfreien Zustand sein, um das Unfallrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Es ist deshalb unerlässlich, den Zustand einer regelmässigen Prüfung durch eine fachkundige Person zu unterziehen und im Zweifel lieber eine neue Leiter zu verwenden.


Lesetipp

⇒ Schützen Sie Ihre Hände zuverlässig vor Verletzungen!

⇒ Sicherheitsschuhe sind nicht gleich Sicherheitsschuhe!

⇒ Alles was Sie zur persönlichen Schutzausrüstung wissen müssen!

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