Das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) kann die Gesundheits- und Unfallgefahr am Arbeitsplatz erheblich reduzieren: Ein geeigneter Augenschutz als Teil der PSA sorgt dafür, dass gefährliche Arbeiten sicher und ohne Sehverlust durchgeführt werden können.
Worauf muss beim Kauf des richtigen Augenschutzes geachtet werden?
Zuerst muss definiert werden, für welche Art der Tätigkeit die Schutzbrille benötigt wird. Welcher Risikotyp überwiegt im Umfeld der zu verrichtenden Tätigkeit? Thermisches Risiko, mechanisches Risiko, chemisches Risiko oder Strahlenrisiko sind hier die Stichworte. Zudem sollten Materialunverträglichkeiten und das Tragen von Korrektionsbrillen in die Kaufentscheidung miteinfliessen.
Es gilt: Augenschutz ist nicht gleich Augenschutz. Generell unterscheidet man zwischen drei Arten von Schutzbrillen:

Bügelbrillen
Ähneln einer normalen Korrektionsbrille und werden durch Bügel hinter den Ohren fixiert. Sie haben ein breites Sichtfeld und werden bei Arbeiten mit schwachem thermischem Risiko angewendet. Sie bieten zudem auch einen Schutz vor Sonnen- und/oder UV-Strahlung.

Vollsichtbrillen
Umschliessen die Augen und den Bereich darum vollständig. Fixiert werden sie durch ein elastisches, verstellbares Band um den Kopf. Vollsichtbrillen eigen sich sehr gut für Anwendungen in einem Umfeld mit mittelstarken mechanischen und thermischen Risiken, wobei sie sicher vor Staub, Gasen und Dämpfen sowie Funkenflug und Flüssigkeitsspritzern isolieren.

Gesichtsschutzschilder
Gesichtsschutzschilder werden durch eine Kopfhalterung und/oder ein elastisches, verstellbares Kopfband fixiert. Sie eignen sich optimal, um auch unter extremen Bedingungen wie starken mechanischen und thermischen Risiken oder hohem Strahlenrisiko für Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen.
Folgende Kriterien sollten ausserdem erfüllt sein:
- Der Augenschutz sollte sich optimal an die Kopfgrösse und –form anpassen, sodass die vollständige Abdeckung der Augen gewährleistet ist
- Der Augenschutz sollte sicher auf der Nase sitzen, ohne herunterzurutschen
- Der Augenschutz sollte keine Druckstellen am Kopf verursachen
- Der Augenschutz sollte ein grosszügiges, freies Sichtfeld gewähren
- Der Augenschutz sollte eine gute Belüftung ermöglichen, sodass dem Beschlagen der Gläser vorgebeugt wird
Zu beachten sind auch die verschiedenen Kennzahlen, welche auf der Schutzbrille vermerkt sein müssen. Schutzbrillen für den betrieblichen Gebrauch müssen eine Mindestnorm von EN 166 erfüllen. Zudem werden auch der Anwendungsbereich und die mechanische Festigkeit auf dem Rahmen und/oder den Gläsern vermerkt.
Wichtige Kennzahlen zum Thema Augenschutz:
EN Normen |
Mechanische Festigkeit |
Optische Klasse | Anwendungsbereich |
• EN 166 |
• S |
• 1 geeignet für dauerhaftes Tragen (Dauerarbeiten) |
• 3 Tropfen oder Flüssigkeitsspritzer |
• EN 169 Schweisserschutzfilter |
• F Stoss mit geringer Energie |
• 2 Intervallweise Arbeiten |
• 4 Grosse Partikel |
• EN 170 Ultraviolettschutzfilter |
• B Stoss mit mittlerer Energie |
• 3 Gelegentliches Tragen (Dauertrageverbot) |
• 5 Gase & Feinstaubpartikel |
• EN 172 Sonnenschutzfilter für den industriellen Gebrauch |
• A Stoss mit hoher Energie |
• 8 Störlichtbögen |
|
• T Getestet unter extremen Temperaturen |
• 9 Schmelzmetall & heisse Feststoffe |
Hier können Sie weitere Infos zum Thema „Anwendungsbereiche im Augenschutz“ ansehen!
Fazit
Abschliessend ist zu sagen, dass ein sicherer Augenschutz vielen Gefahren und Risiken zur selben Zeit vorbeugen muss. Um deshalb die richtige Schutzbrille als Teil der PSA zu finden, ist es ratsam sorgfältig zu definieren, welchen beruflichen und körperlichen Anforderungen sie gerecht werden muss. Es ist jedoch verhältnismässig einfach, mit kleinem Aufwand einem grösseren Schaden der Augen vorzubeugen und somit die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewähren.